Entzugsbehandlung
- Die Entzugsbehandlung kann sowohl im stationären als auch im ambulanten Rahmen erfolgen. Vor- und Nachteile beider Settings sollten eingehend mit der Patientin oder dem Patienten besprochen werden.
- Die Entzugsbehandlung sollte in enger Absprache mit der Patientin oder dem Patienten sowie allenfalls mit weiteren involvierten Institutionen/Personen erfolgen. Die Bedürfnisse der Patientin oder des Patienten sind entsprechend zu berücksichtigen.
- Das Reduzieren oder Absetzen von Buprenorphin verursacht in der Regel aus verschiedenen Gründen (Pharmakokinetik der Substanz, Hauptindikation bei leichteren Formen einer Opiatabhängigkeit etc.) weniger ausgeprägte Entzugserscheinungen als bei Methadon oder Heroin.
Entzugsbehandlung von Buprenorphin sublinguale Tablette
- Die Herabdosierung soll in Absprache mit der Patientin oder dem Patienten und unter Beachtung der klinischen Symptomatik in Schritten erfolgen, die jeweils ca 10% der aktuellen Dosierung entsprechen.
- Je geringer die Buprenorphintagesdosis ist, desto langsamer und bedächtiger sollen weitere Reduktionsschritte vollzogen werden.
- Der buprenorphinunterstützte Entzug ist pharmakologisch meist unproblematisch. Die Unsicherheit und Ängste der Patientinnen und Patienten bedürfen aber häufig einer intensiven Auseinandersetzung und einer Planung von Verhaltensstrategien bei Craving und Entzugssymptomatik.
Es gibt zur Orientierung 2 Schemata, patientenorientierte Lösungen sind anzustreben:
Lineare Reduktion |
Exponentielle Reduktion |
|
Woche 1 |
Tägliche Dosierung |
Tägliche Dosierung |
Woche 2 |
Die Dosierung von Woche 1 |
Die Dosierung von Woche 1 |
Woche 3 |
Die Dosierung von Woche 2 |
Die Dosierung von Woche 2 |
Bis zum Ende der |
Jede Woche die Dosierung |
Jede Woche die Dosierung |
Entzugsbehandlung mit Buprenorphin Depot
- Empfehlung der Umstellung von einem wöchentlichen auf ein monatliche Depotinjektionslösung (sanfterer Abfall).
- Monatsdepot soll in Absprache mit der Patientin oder dem Patienten bis auf die niedrigste Dosierung (64 mg Depotinjektionslösung ) Monat reduziert werden.
- Dies kann dann bei der Dosierung 64 mg Depotinjektionslösung/Monat abgesetzt werden oder allenfalls können die Injektionsintervalle auf Gabe alle 5 Wochen ausgedehnt werden und dann in Absprache mit der Patientin oder dem Patienten abgesetzt werden.
Entzugsbehandlung von Methadon mit Buprenorphin
- In einem ersten Schritt sollte die Patientin oder der Patient stabil von Methadon auf Buprenorphin umgestellt werden.
- Die Herabdosierung soll in 0,4 – 2mg Schritten erfolgen. Je geringer die Buprenorphintagesdosis ist, desto langsamer und bedächtiger sollen weitere Reduktionsschritte vollzogen werden.
Impressum